Der Wilde Kaiser ruft

Die Nacht war recht stürmisch mit viel Regen, von daher war die Freude früh morgens rechts groß als die Sonne gescheint hat ! Es war zwar recht frisch aber die morgentliche Stimmung ganz toll. Nach ungefähr 1 Stunde mit Umwegen, da der eine Uferweg gesperrt war erreichten wir auf gut ausgeschilderten Radwegen den Schliersee :-) bei strahlendem Sonnenschein waren wir fast ganz alleine am Ufer, wo wir unsere Frühstückspause richtig genossen, nur ein paar hartgesottene Männer waren schon schwimmen, selbst die Enten schliefen noch :-) an der Kirche trafen wir einen Gipser, der schon fleißig war an der Kirchenmauer und ein kurzes Gespräch zur Pause mit uns nutze ! Auf neu angelegten Radwegen ging es ufernah durch Schliersee hindurch weiter nach Neuhaus. Dort trafen wir doch tatsächlich an einer Tankstelle einen Goggo Club, da wir selber eins haben, einfach ein toller Moment und bei einem längeren Gespräch mit den Goggobesitzern war fast ein Chaos ausgebrochen an der Tankstelle :-) Mit guter Laune ging es weiter auf guten Wegen weg von der Straße. In Hammer wurden wir von einem freundlichen Lkw Fahrer angesprochen, er meinte so ganz wie "normale Wanderer" sehen wir nicht aus, er war begeistert von unserem "wandamigo" Wagen (er ist nicht mehr wegzudenken und einfach klasse). Auch mit ihm hatten wir ein sehr schönes Gespräch, er konnte es nicht fassen wie man auf solch eine Idee kommt, sowas zu machen :-) weiter ging es nach Krugalm und Osterhofen. Dazwischen erste Anzeichen das wir uns dem Gebirge nähern, über uns fuhr die Wendelsteinbahn. In Osterhofen dann mein "Highlight des Tages", wir sahen einen Mann mittleren Alters beim füttern von Lama's, für uns natürlich keine Option weiter zugehen ohne zu fragen ob wir kurz näher kommen dürfen ! Wir durften gleich mitfüttern und die Sympathie beruhte auf Gegenseitigkeit :-) nach kurzem Austausch wir über uns und er über sich, machte er uns das Angebot seine anderen Tiere auch zu besuchen. Wir waren total überwältigt. Wir liefen mit ihm ein paar hundert Meter den Berg hoch, da waren sie seine Tiroler Bergziegen, tolle Tiere solche hatte ich noch nie gesehen und als er sie gerufen hat, sind sie den Berg herunter gesprungen, der Knaller Freude auf beiden Seiten :-) nach kurzer Zeit ging es noch weiter zu den Highlands (Kühe) wundervolle Tiere absolut entspannt, 2 Pferde waren auch noch dazwischen ! Und dann ging es quer durch die Pampa, er immer am erzählen und gut gelaunt, wir natürlich total gespannt und nach einer Ewigkeit ganz versteckt, stand sie da die ruhigste Highlandmama die er kennt, mit ihrem nichtmal 1 Tag alten Kälbchen :-) sie total entspannt freute sich über trockene Brötchen (die übrigens alle Tiere unterwegs bekamen) und das Kälbchen noch ein bisschen wackelig aber total süß :-) das war unglaublich ich war noch nie so nah an solchen Tieren, sehen total gefährlich aus mit ihren riesigen Hörnern und waren absolut ruhig und entspannt ! Er erzählte uns das sie vor den Pferden sogar Respekt haben und nicht andersrum ! Zusammen ging es zurück, wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg die letzten 3 km Richtung Bayrischzell. wir gingen noch kurz was Essen, hatten endlich wieder besser Internet und nutzen dies um Videos und Bilder hochzuladen ! Endlich in unserer heutigen Unterkunft angekommen, klein und familiär wie wir es lieben, haben wir noch 1 Flasche Wein geschenkt bekommen :-), die werd ich jetzt die letzten km noch tragen und in Ellmau genießen ! Auch heute wird wahrscheinlich früh geschlafen, da morgen um 6 der Wecker wieder klingelt.

 

Der Morgen begann entspannt und Frau Zimmermann war wie eine Oma zu uns, hat ein tolles Lunchpaket für uns gemacht und die Nacht bei ihr war genau so wie wir es uns vorgestellt hatten, klein aber gemütlich :-) Das Wetter war bewölkt ansonsten wären wir guter Dinge die 20 km gingen wir ganz entspannt an, bis der Feldweg am Waldrand mal wieder eine Sackgasse war ... Parallel schien ebenfalls ein Weg zu führen und deshalb entschieden wir uns gegen unseren Vorsatz mal wieder querfeldein zu gehen ! Auf halber Strecke in meterhohem Gras und dann noch Sumpf waren wir beide kurz vorm explodieren, stinkesauer auf uns selber und auf die Typen, die die Schilder irgendwo in die Gegend stellen ! Das letzte Stück gab uns den Rest und als wir endlich den besagten Weg erreichten, waren wir klatsche nass, null motiviert und wären am liebsten zurück zu Oma Zimmermann :-( Auf dem Feldweg hieß es dann umziehen, alles unterhalb des Hosenbundes ! Eine Frau joggte glücklicher Weise vorbei und erklärte uns den Weg weiter nach Hauserdörfel, was ein Scheiß Beginn am frühen Morgen, da half es auch nicht dass das Wetter besser wurde oder die tolle Aussicht. Weiter nach Waakirchen und da war ein Monsterverkehr, bis zu 15000 Autos am Tag :-( Horror ! Und dann sahen wir Radargeräte von weitem und wir dachten in der Hoffnung einen freundlichen Menschen zu treffen, einfach mal fragen was so geht ! Und unser Gefühl wurde bestätigt, der Mann war super freundlich erklärte uns alles. Er stand seid knapp 2 Stunden da und es kamen 250 Autos vorbei und als wir dabei waren wurde der zweite geblitzt mit 70 ! Echt krass in dem Ort was da am Tag durchfährt :-( weiter ging es über Radwege nach Finsterwald direkt weiter nach Gmund am Tegernsee. Die Sonne war jetzt auch ein bisschen zu sehen und wir waren fast alleine am See, außer ein paar Enten und Vögel :-) nach einer Pause machten wir uns auf die letzten km des Tages, durch Ostin vorbei an einer Sommerrodelbahn unser Ziel Hausham vor Augen. Auf diesem Weg trafen wir noch einen Förster, der aus dem Saarland nach Ostin gezogen ist und uns ein wenig über sein letztes Jahr erzählt, seine Frau ist verstorben und er hat alles verkauft und ist nun hierhergezogen. Später trafen wir noch eine Radlerin die uns Tipps für die Tour nach Bayrischzell gegeben hat. Leider fing es die letzten km nochmal zu regnen an, aber unsere Stimmung war wieder richtig gut, von daher machte uns der Regen nichts mehr aus. Hausham erreicht noch kurz Getränke gekauft und Bauarbeitern beim Wasserrohre verlegen zugeschaut und die letzten m zur Unterkunft waren kein Problem mehr :-) Aus der eigentlichen 20 km easy Tagestour, sind leider wieder 29 km geworden, die Ausschilderung nervt allmählich :-( Und morgen geht's vorbei am Schliersee nach Bayrischzell.

Nachtrag:

Den tollsten Moment hab ich doch glatt vergessen, kurz nach Ostin haben wir einen roten Luftballon auf eine Wiese fliegen sehen, unser erster Gedanke ein Luftballonwettbewerb ! Ich also mal wieder querfeldein Richtung Ballon und tatsächlich es war so, die Karte war zwar nur noch halb so groß aber das wichtigste stand drauf :-) sie war von Theodor Klasse 4b Grundschule Füssen :-) nach einem kurzen Telefonat stellte sich heraus das der Wettbewerb heute als Abschluss der Schulzeit statt fand. Krass wie weit er an einem Tag geflogen ist.

 

Heut Morgen waren wir doch tatsächlich auf dem König Ludwig Weg unterwegs, wobei der nach ein paar km im nichts verlief und wir leider wieder auf der Straße, die heute Morgen ziemlich voll war laufen mussten ! Das Wetter war auch nicht grad toll und zu guter letzt hatten wir das erste Mal seit wir unterwegs sind "Zeitdruck" :-( Da wir die Route wieder etwas umlegten dieses Mal Richtung Starnberger See, wo wir auf einem Katamaran von Tutzing nach Ammerland fahren wollten ! Das hieß um 11.31 Uhr in Tutzing sein egal wie ! Gefolgt von dunklen Wolken und viel Verkehr ging es durch Pähl und Monatshausen, bergauf und bergab mit bis zu 15% Steigung die unseren Zeitplan nicht grad förderten :-( Endlich mal wieder Waldweg, der jedoch auch nicht grad entspannte, da es ziemlich windig war und auch viel Sturmschäden rumlag ! Endlich in Tutzing angekommen, nach 3.50 Stunden und 16,4 km hatten wir noch 1 Stunde Luft zur Abfahrt, die Wolken wurden inzwischen von der Sonne vertrieben :-) Am Anlegesteg trafen wir eine junge Frau, ebenfalls mit Rucksack unterwegs, sie war ganz begeistert von unserem Pilgerwagen ! Wir tauschten Erfahrungen aus und kamen alle drei aufs gleiche Ergebnis, so eine Auszeit befreit Körper und Seele :-) Außer uns waren nur wenige Touristen auf dem Katamaran, das untere Deck gehörte uns alleine ! Nach 1,5 Stunde Rundfahrt auf dem Starnberger See, die sehr erholsam war, legte es bei sehr stürmischem Wetter in Ammerland nur wegen uns zwei an :-) Wieder ging es steil bergauf dazu kam der krasse Wind, aber wenigstens scheinte die Sonne. Durch Münsing durch weiter Richtung Wolfratshausen, das war glaub echt das schlimmste Stück, irgendwie standen wir auf einmal mitten auf den Autobahnzufahrten um uns rum Autos aus allen Richtungen, garnicht toll. Da hieß es irgendwie vorbei in der Hoffnung wieder einen ruhigeren Weg zu finden, was uns schließlich gelang. Nach einem Waldweg endlich schön ruhig, standen wir dieses Mal mitten auf einem Golfplatz, das war zwar ruhiger aber nicht weniger gefährlich ! Immer in Lauerstellung das uns nix um die Ohren fliegt, versuchten wir wieder den Weg raus zufinden, was sich als ziemlich schwierig gestaltete, da der Golfplatz riesig war ! Laut Wandernavi waren es 2 km nach Wolfratshausen, wir hatten das Gefühl im Kreis zu laufen, das sich dann irgendwann auch so rausstellte, kein richtiger weg und zurück war keine Option ! Dem Gefühl nach einem Wiesenweg nach und tatsächlich war da am Ende ein Naturpfad angeschrieben, einen Weg hatten wir, die Richtung war zwar falsch und der Pfad für unseren Wagen grenzwertig :-( aber es hieß Augen zu und durch, steil bergab über Stock und Stein und ab und zu auch Stufen, der Wagen ist der Hammer. Und plötzlich standen wir mitten in der Stadt und ein paar Meter weiter unsere Unterkunft :-) Was ein Tag mit allem was man sich nur vorstellen kann. Nachher geht's noch in die Stadt ein bisschen Sightseeing, sind nicht ganz so ausgepowert, die 1,5 Stunden Schiffstour hat gut getan. Bis morgen da geht's Richtung Tegernsee :-)

Mit dem Bäcker direkt nebenan ,hatte der Tag eigentlich gut begonnen, danach gleich den Radweg gefunden, war die Motivation heut richtig gut ! Nach einigen km direkt neben einem stillgelegten Bahngleis mussten wir schon das erstmal querfeldein, danach über die Isar wo unsere Hoffnung immernoch darin lag das die Radwege besser werden ! Einöd und Bairawies war noch einigermaßen angeschrieben danach War unser Plan : genug Straße - lieber Wiesenweg ! Was sich nach einigen hundert Meter als nicht so toll erwies :-( wir mussten quer über halbmeter hohes Gras und Wald pur bestimmt 15% Steigung hoch, da zurück nicht in Frage kam ! Nach unzähligen Verschnaufpausen, kam bei mir seit langem wieder mal der Gedanke "wieso,weshalb,warum" und als ich Uwe mit dem Wagen vor mir sah, war es bei ihm ähnlich ! Oben angekommen eine Wiese und ein Weg. Dieser führte uns nach Hechenberg und Habichau, die Richtung stimmte. Noch einmal versuchten wir unser Glück mit einem Forstweg, doch das war noch ein größerer Fehler, der Weg anfangs noch ok, wurde immer schlechter und immer mehr Sturmholz kreuz und quer und plötzlich war wieder Schluss, der Weg war zu Ende :-( und wieder ging es Kreuz und quer durch den Wald, Netz hatten wir keins, also nix mit orten, zum Glück hatten wir Karten dabei und irgendwo in der Richtung in der wir uns vorkämpften musste ein befestigter Weg kommen. Und nach einer Ewigkeit tatsächlich wie aus dem nichts war eine Lichtung und der besagte Weg :-) was ein Gefühl und dann endlich ein Schild "Kirchsee" das war kurz vor unserem Tagesziel :-) doch das Grauen ging weiter, der Waldweg war zwar gut ausgeschildert und gut befestigt, aber es war der reinste Horror, alles was stechen konnte flog uns um die Ohren, Pause machen oder kurz stehen bleiben zum trinken unmöglich, die Viecher haben uns fast aufgefressen :-( Und der Wald war riesig nach jeder Kuppe nach jeder Kurve die Hoffnung jetzt sind wir raus, war wunschdenken ! Doch irgendwann wie aus dem nichts standen wir vor dem See in herrlicher Lage aber anhalten war weiter unmöglich, also hieß es weiter und weiter und irgendwann waren wir aus dem Wald raus und vor uns das Kloster Reutberg. Mit dem Gedanken dort was zu essen bekommen sammelten wir nochmal alle Kräfte und kämpften uns den kurzen, kleinen Aufstieg hoch und es hat sich gelohnt, der Biergarten war voll und wir bekamen in einer Stube noch einen Platz. Ganz freundlich empfangen auch von anderen Gästen. Es gab lecker Klosterweizen aus der eigenen Brauerei und Wurstsalat. Mit den Gästen die ebenfalls in der Stube saßen hatten wir heute unser erstes und einziges Gespräch, wir bekamen Tipps für die restliche Tour und uns wurde erzählt, das das Kloster und die Brauerei schonmal kurz vor dem aus stand und durch Privat Investoren jetzt besser den je dasteht. Es hatte sich echt gelohnt und wir hatten nur noch 500 m zu unserer Unterkunft. Wo wir total im Arsch ankamen :-( 30,6 km in 9 Stunden und davon bestimmt 5-6 unnötig ! Heut war für mich einer der schlimmsten Tage : schlechte Wegbeschreibungen und irgendwie lahme Füße. Heute geht nicht mehr viel, Fernseher gibt's auch keinen also früh schlafen. Morgen Richtung Schliersee :-)

 

Der frühe Vogel ... auch diesen morgen klingelte der Wecker um kurz nach 6 und nach dem morgendlichen packen ging es schon kurz vor 7 Uhr los. Tagesziel war Raisting gleich nach dem Ammersee. Bei strahlendem Sonnenschein auf gut ausgeschilderten Rad/Wanderwegen durch Lechmühlen gleich danach über die Lech vorbei an Mundraching ging es am frühen Morgen durch die wunderschöne Landschaft weiter nach Stadl. Dann das Hinweisschild "zum Radfernweg romantische Straße" die wir nicht gefunden haben, den weiter ging es mal wieder auf der Landstraße. Unterwegs war außer uns noch niemand. Doch dann kam uns ein Mann mit zwei Pferden entgegen, der uns erzählte das sie nachts auf der Koppel und tagsüber im Stall sind bei dem Wetter. Zum Bild knipsen reichte es nicht mehr, die zwei waren eifersüchtig aufeinander und die Aussage vom Besitzer bestätigte das " das sind zwei Lumpen" :-) Weiter nach Pflugdorf wo wir unser mit Liebe gepacktes Lunchpaket verspeisten. Heute waren wir wieder auf den Landstraßen unterwegs, hat wie immer vor und Nachteile ! Durch Issing vorbei an kleinen Seeen weiter nach Dettenschwang war er da, der erste Blick auf den Ammersee :-) durch den Anblick des Ammersee motiviert wurde unser Schritt immer schneller und dann haben wir das Ortsschild von Dießen am Ammersee erreicht. Durch die ganze Stadt immer gerade aus kam es uns ewig vor durch kleine Wohngebiete, durch die Altstadt und letztendlich die Fußgängerzone, die gerade neu und richtig schön angelegt wird, kamen wir dem See immer näher. Zahlreiche Cafés und Biergärten reihten sich aneinander und da war er, ein toller Augenblick, wir standen ziemlich ausgepowert aber glücklich am Ufer des Ammersees :-) Es war einfach toll und wir genossen diesen Ausblick in vollen Zügen. Da wir nur noch 4 km nach Raiting hatten, gönnten wir uns an einem Strandcafe ein leckeres Eis ! Nach der etwas längeren Pause machten wir uns endlich mal wieder weg von der Straße auf den Weg der letzten km wieder wechselten wir den Landkreis wir waren nun in Weilheim-Schongau. Um genau 15 Uhr standen wir vor unserer heutigen Unterkunft, wie jeden Tag wurde erstmal geduscht (heute keine Badewanne) ein bisschen ausgeruht und später gingen wir in den hauseigenen Biergarten, das Essen war sehr lecker (siehe Video) jetzt noch ausspannen morgen früh geht's weiter :-)

 


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